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Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) für die Software „Smarte Betriebsreserve“ (SaaS)

Wichtiger Hinweis: Das Angebot richtet sich ausschließlich an Unternehmer (§ 14 BGB). Ein Vertragsschluss mit Verbrauchern (§ 13 BGB) ist ausgeschlossen.

§ 1 Geltungsbereich & Vertragsgegenstand

(1) Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) regeln die Überlassung und Nutzung der Software „Smarte Betriebsreserve“ (nachfolgend „Software“) als Software-as-a-Service (SaaS) Lösung für das betriebliche Liquiditätsmanagement.

(2) Das Angebot richtet sich ausschließlich an Unternehmer im Sinne des § 14 BGB, juristische Personen des öffentlichen Rechts oder öffentlich-rechtliche Sondervermögen.

(3) Gegenstand der Leistung: Der Anbieter stellt eine technische Infrastruktur zur Verfügung, die Marktdaten aggregiert, technische Indikatoren visualisiert und automatisierte Handelsbefehle basierend auf vom Kunden vordefinierten Parametern an Drittplattformen (Börsen) übermittelt.

(4) Abgrenzung: Die Software dient ausschließlich der technischen Umsetzung von Kundenentscheidungen. Es erfolgt keine Anlageberatung, keine Finanzportfolioverwaltung und keine Rechts- oder Steuerberatung. Der Anbieter trifft keine eigenen Ermessensentscheidungen über Vermögenswerte des Kunden.

§ 2 Technische Voraussetzungen & Non-Custodial Prinzip

(1) Non-Custodial: Der Anbieter nimmt zu keinem Zeitpunkt Gelder oder Krypto-Werte des Kunden entgegen. Alle Vermögenswerte verbleiben stets auf den eigenen Konten (Wallets/Exchange-Accounts) des Kunden.

(2) API-Anbindung: Der Kunde gewährt der Software Zugriff auf seine Handelskonten mittels API-Keys (Application Programming Interface). Der Kunde verpflichtet sich, die Berechtigungen der API-Keys auf „Trade-Only“ zu beschränken. Die Aktivierung von Auszahlungsrechten (Withdrawals) an nicht verifizierte Drittadressen ist technisch zu unterbinden.

(3) Der Kunde ist für die sichere Verwahrung seiner Zugangsdaten und API-Schlüssel selbst verantwortlich.

§ 3 Pflichten des Kunden (Mitwirkung)

(1) Konfiguration: Die Software agiert als „Blackbox“ nach festen Regeln. Der Kunde ist verpflichtet, sämtliche Handelsparameter (z.B. Kauf-Limits, Indikator-Schwellenwerte wie RSI, Stop-Loss) eigenständig zu konfigurieren und zu aktivieren.

(2) Überwachung: Obwohl die Software automatisiert arbeitet, obliegt dem Kunden die Pflicht, die ausgeführten Transaktionen regelmäßig auf den angebundenen Handelsplätzen zu kontrollieren.

(3) Steuerliche Pflichten: Die Software stellt Export-Dateien (z.B. für DATEV) zur Verfügung. Der Kunde ist verpflichtet, diese Daten vor der steuerlichen Verwendung durch fachkundige Dritte (Steuerberater) auf Plausibilität prüfen zu lassen. Der Anbieter übernimmt keine Gewähr für die steuerliche Anerkennung.

§ 4 Vergütung & Zahlungsbedingungen

(1) Die Vergütung erfolgt als pauschale Software-Nutzungsgebühr (Subscription) gemäß der aktuellen Preisliste.

(2) Es erfolgt keine prozentuale Beteiligung an Gewinnen oder Verlusten (keine Performance Fee), um den Charakter einer Vermögensverwaltung auszuschließen.

(3) Die Zahlung ist im Voraus fällig. Im Falle des Zahlungsverzugs ist der Anbieter berechtigt, den Zugang zur Software vorübergehend zu sperren.

§ 5 Verfügbarkeit & SLA

(1) Der Anbieter gewährleistet eine Verfügbarkeit der SaaS-Plattform von 99,0% im Jahresmittel. Ausgenommen sind Wartungsfenster sowie Störungen, die nicht im Einflussbereich des Anbieters liegen (z.B. Ausfall der Cloud-Infrastruktur AWS/Azure oder Ausfall der API der Kryptobörse).

(2) Der Anbieter haftet nicht für die Ausführungslatenz oder Nicht-Ausführung von Orders, die durch Überlastung oder Ausfall der angebundenen Dritt-Handelsplätze (Börsen) verursacht werden.

§ 6 Haftung & Risikohinweis

(1) Marktrisiko: Der Handel mit volatilen Werten (Fremdwährungen, Krypto-Assets) beinhaltet erhebliche Verlustrisiken. Der Kunde trägt das alleinige Risiko für Verluste, die aus Marktschwankungen resultieren. Die Software ist lediglich ein Werkzeug zur Umsetzung der Kundenstrategie.

(2) Der Anbieter haftet unbeschränkt bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit.

(3) Bei leichter Fahrlässigkeit haftet der Anbieter nur bei Verletzung wesentlicher Vertragspflichten (Kardinalpflichten), deren Erfüllung die ordnungsgemäße Durchführung des Vertrages überhaupt erst ermöglicht. In diesem Fall ist die Haftung auf den bei Vertragsschluss vorhersehbaren, vertragstypischen Schaden begrenzt.

(4) Eine Haftung für entgangenen Gewinn ist im Bereich der leichten Fahrlässigkeit ausgeschlossen.

§ 7 Laufzeit & Kündigung

(1) Der Vertrag wird auf unbestimmte Zeit geschlossen und kann von beiden Parteien mit einer Frist von 30 Tagen zum Monatsende gekündigt werden (SaaS-Abonnement).

(2) Das Recht zur außerordentlichen Kündigung aus wichtigem Grund bleibt unberührt. Ein wichtiger Grund liegt insbesondere vor, wenn der Kunde gegen die Nutzungsbeschränkungen (z.B. Missbrauch der API) verstößt.

(3) Nach Vertragsende hat der Kunde keinen Zugriff mehr auf die Software. Es obliegt dem Kunden, seine Transaktionsdaten (CSV/PDF) vor Vertragsende zu exportieren.

§ 8 Geheimhaltung & Datenschutz

(1) Die Parteien verpflichten sich, alle vertraulichen Informationen, die ihnen im Rahmen der Vertragsbeziehung bekannt werden, vertraulich zu behandeln.

(2) Die Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt gemäß DSGVO. Da es sich um Finanzdaten handelt, werden höchste Sicherheitsstandards (Verschlüsselung nach Stand der Technik) angewandt. Details regelt die Datenschutzerklärung.

§ 9 Schlussbestimmungen

(1) Es gilt das Recht der Bundesrepublik Deutschland.

(2) Gerichtsstand: Ist der Kunde Kaufmann, juristische Person des öffentlichen Rechts oder öffentlich-rechtliches Sondervermögen, ist ausschließlicher Gerichtsstand für alle Streitigkeiten aus diesem Vertrag der Geschäftssitz des Anbieters.

(3) Sollten einzelne Bestimmungen dieser AGB unwirksam sein, so bleibt der Vertrag im Übrigen wirksam.

Stand: Dezember 2025 | Version 1.0 (B2B SaaS)